Eröffnung, 5. August 2016

Mit Samba und Bossa Nova, Supermodel Gisele Bündchen auf einem Catwalk quer durch die Arena, aber auch mit Appellen, die globale Erwärmung zu stoppen, weil Städte wie Rio sonst im Meer versinken, werden die Olympischen Spiele 2016 eröffnet. Die von Filmregisseur Fernando Meirelles (City of God) inszenierte Feier ist der wirtschaftlichen Lage Brasiliens geschuldet nicht so gigantisch und so teuer wie die Spektakel von Peking und London, dafür aber leidenschaftlich und anrührend mit poetischen Szenen aus der Geschichte des Gastgeberlandes, von Eroberung, Sklaverei und Megastädten.

Nur Brasiliens Interims-Präsident Michel Temer bekommt Pfiffe, als er die Spiele eröffnet. Freundlicher ist der Empfang für das russische Team nach dem Dopingskandal beim Einmarsch der 207 Mannschaften. Mehr Begeisterung als das Flüchtlings-Team mit zehn Athleten aus Syrien, dem Südsudan, Kongo und Äthiopien erntet nur die Mannschaft der Gastgeber. Passend zum Umweltschutz-Appell der Zeremonie pflanzen alle Athleten einen Baum.

Nach der Absage von Pelé entzündet Vanderlei Cordeiro de Lima das olympische Feuer - jener Marathonläufer, der 2004 Bronze statt Gold gewann, als ihn ein verwirrter Zuschauer während des Rennens angriff. Die Flamme steigt auf in den Nachhimmel über Maracana und setzt dort oben eine spektakuläre Sonnen-Skulptur, geschaffen von dem US-amerikanischen Bildhauer Anthony Howe, einem Mobilé gleich in Bewegung; ein zweites Feuer lodert in der Innenstadt von Rio.

Schon vor der Eröffnung haben die Wettkämpfe begonnen, um das dicht gedrängte Zwei-Woche-Programm zu entlasten:
  • Die Fußballer haben bereits zwei Spieltage hinter sich.
  • Im der Qualifikation des Bogenschießens (72 Pfeile) stellt der Südkoreaner Kim Woo-Jin mit 700 Ringen den ersten Weltrekord auf.
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