Doping und Korruption in der Leichtathletik
Wird Russland aus dem Internationalen Leichtathletik-Verband ausgeschlossen? Eine von der WADA beauftragte unabhängige Untersuchungskommission unter Leitung des ehemaligen IOC-Vizepräsidenten und WADA-Chefs Richard "Dick" Pound empfahl am 9. November 2015 genau dies - ein bisher beispielloser Vorgang, der die internationale Leichtathletik in die Grundfesten erschüttert.
Die Findungen der Kommission sind haarsträubend und werfen ein düsteres Licht auf kriminelle Machenschaften. Das Schema erinnert an staatlich angeordnetes Doping zu Zeiten des Kalten Krieges im vorigen Jahrtausend, vermischt mit "moderner" Korruption: Geld als Schmiermittel der Vertuschung.
Laut WADA-Report (PDF) hat der russische Sportminister Witali Mutko persönlich die Unterschlagung positiver Dopingproben angeordnet; der Leiter der Anti-Doping-Agentur Rusada, Grigori Rodschenkow, habe nicht nur vertuscht, sondern sich auch von Athleten dafür bezahlen lassen; bei den Olympischen Spielen 2012 in London konnten zehn russische Leichtathleten trotz "unerklärlicher oder höchst verdächtiger" Blutwerte antreten, darunter die laut Empfehlung der Kommission auf Lebenszeit zu sperrenden 800-m-Läuferinnen Maria Sawinowa (Gold) und Jekaterina Poistogowa (Bronze).
Der Skandal, dessen Enthüllung mit einer ARD-Dokumentation begann, geht über Russland hinaus. Noch nicht ausermittelt ist der Verdacht, dass Lamine Diack, Vorgänger von Sebastian Coe als IAAF-Präsident, selbst korrupt und an der Vertuschung der Fälle beteiligt war. Außerdem berichtet der WADA-Report, dass das Kontroll-Labor bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi von FSB-Agenten durchsetzt war. Geheimdienstler als Doping-Analytiker - eine ganz neue Variante der Pharmakologie.
Die IAAF versprach indes, "alles zu tun, um die sauberen Athleten zu schützen und das Vertrauen in unseren Sport wiederherzustellen". Das IOC gab bekannt, "im Hinblick auf die polizeilichen Ermittlungen" gegen Lamine Diack diesem vorläufig die Ehrenmitgliedschaft zu entziehen.
Die Findungen der Kommission sind haarsträubend und werfen ein düsteres Licht auf kriminelle Machenschaften. Das Schema erinnert an staatlich angeordnetes Doping zu Zeiten des Kalten Krieges im vorigen Jahrtausend, vermischt mit "moderner" Korruption: Geld als Schmiermittel der Vertuschung.
Laut WADA-Report (PDF) hat der russische Sportminister Witali Mutko persönlich die Unterschlagung positiver Dopingproben angeordnet; der Leiter der Anti-Doping-Agentur Rusada, Grigori Rodschenkow, habe nicht nur vertuscht, sondern sich auch von Athleten dafür bezahlen lassen; bei den Olympischen Spielen 2012 in London konnten zehn russische Leichtathleten trotz "unerklärlicher oder höchst verdächtiger" Blutwerte antreten, darunter die laut Empfehlung der Kommission auf Lebenszeit zu sperrenden 800-m-Läuferinnen Maria Sawinowa (Gold) und Jekaterina Poistogowa (Bronze).
Der Skandal, dessen Enthüllung mit einer ARD-Dokumentation begann, geht über Russland hinaus. Noch nicht ausermittelt ist der Verdacht, dass Lamine Diack, Vorgänger von Sebastian Coe als IAAF-Präsident, selbst korrupt und an der Vertuschung der Fälle beteiligt war. Außerdem berichtet der WADA-Report, dass das Kontroll-Labor bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi von FSB-Agenten durchsetzt war. Geheimdienstler als Doping-Analytiker - eine ganz neue Variante der Pharmakologie.
Die IAAF versprach indes, "alles zu tun, um die sauberen Athleten zu schützen und das Vertrauen in unseren Sport wiederherzustellen". Das IOC gab bekannt, "im Hinblick auf die polizeilichen Ermittlungen" gegen Lamine Diack diesem vorläufig die Ehrenmitgliedschaft zu entziehen.
- The Guardian: How Russian athletics’ rotten system built a wall to conceal doping and deceit
- Washington Post: Top Russian athletes participated in systemic, state-sanctioned doping, report says
- FAZ: Jetzt sind Bach und Coe gefragt
- Russia Today: Mutko: Dick Pound overstepped mark and gave his own opinions
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